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Wie oft hören wir diese Sätze von uns oder anderen Hundebesitzern?

Zuerst sollte uns klar werden: Unser Hund macht die Dinge nicht mit Absicht falsch oder kaputt. Er ist derjenige, der sich in unserem Leben anpasst. Er versucht, alles richtig zu machen. Sehen wir das Verhalten nicht als richtig an, weiß Benno nicht, dass es nicht richtig ist. Und vor allem: Er hat nicht gelernt, WAS das richtige Verhalten für uns ist. Deswegen ist Hundeerziehung wichtig. Bevor wir den Hund zu uns holten, hatte er noch keine Zeit und Möglichkeit, uns und unser soziales Verhalten kennenzulernen. Das alles müssen wir ihm beibringen. Sonst lebt der Hund nach seinen ureigenen sozialen Regeln, die ihm als Wolf gegeben sind.

Hundeerziehung ist mehr als Befehle ausführen

Wenn ein Hund treu ergeben den ganzen Tag unsere Befehle ausführt, dann ist bei der Hundeerziehung etwas schief gelaufen. Einen Hund zu erziehen ist mehr als Konditionieren auf Befehlsworte wie “Sitz!”, “Platz!” oder “Bleib!”

Der Hund ist Ihr Sozialpartner. Vor zehntausenden Jahren zog es die Wölfe in die Nähe der Menschen. Zuerst, weil sie die Siedlungen mit ihren Vorräten als neue Nahrungsquelle betrachteten. Dann halfen sie den Menschen bei der Haltung von Schafen und Ziegen in Herden. Die Wölfe haben sich ein ganzes Stück weit selbst domestiziert, weil sich die Großfamilenverbände und das soziale Verhalten der Menschen in entscheidenden Teilen dem wölfischen Sozialverhalten ähneln.

Unsere Hunde tragen dieses Sozialverhalten in sich und es liegt an uns, sie zu Partnern zu machen und nicht zu Dienern. Gehen Sie mit dem Hund um wie mit Kindern.

Hundeerziehung: Wichtige Grundlagen

Mit der Erziehung von Hunden können Sie nicht früh genug beginnen. Wenn der neue Welpe Sie mit großen Augen anschaut und Sie hin und weg sind: Welpenschutz gilt hier nicht. Besonders im Welpenalter lernt der Hund schnell. Gehen Sie davon aus, dass ein Hund in seinem ersten Jahr soviel lernt wie ein Mensch in seinen ersten 14 Jahren.

Sozialisierung des Hundes

Für den Hund ist es wichtig, dass er Kontakt mit Artgenossen hat. Ist er nur mit Menschen zusammen, kann er vereinsamen. Das führt zu Verhaltensauffälligkeiten. Beim Heranwachsen des Hundes ist sinnvoll, dass er mit Artgenossen zusammen ist und so den Umgang miteinander erlernt. Treffen Sie Freunde und Bekannte, die auch Hundebesitzer sind. Besuchen Sie eine Hundeschule. Wer keine Zeit für einen Hund hat, darf sich auch keinen anschaffen.

Rangordnung muss sein

Eine Rangordnung ist wichtig. Auch im Rudel gibt es klare Rangordungen. Es ist nichts unnatürliches für Ihren Hund, wenn Sie von Anfang an klar machen, wer die Regeln bestimmt.

Konsequenz ist das A&O

Wenn Sie Ihrem Hund beibringen, welches Verhalten Sie wünschen oder wie er auf Ihren Befehl reagieren soll, bleiben Sie konsequent. Erstens, es verstört den Hund, wenn Sie mit immer neuen und anderen Worten dasselbe von ihm wollen. Zweitens, machen Sie keine Ausnahmen.

Loben, loben, loben

Loben Sie Ihren Hund, wenn er etwas richtig macht. Belohnen Sie Ihren Hund mit einer kleinen Köstlichkeit. Es muss nicht immer Futter sein. Auch Streicheln oder das gemeinsame Spiel ist ein großes Lob für Ihren Hund. Hunde erkennen an unserem Verhalten und der Tonlage unserer Stimme, ob etwas gut war oder nicht. Loben Sie sofort nach jeder guten Aktion. Ansonsten ist es für Ihren Hund nicht nachvollziehbar, wofür er das Lob bekommt.

Niemals schlagen!

Bestrafen Sie Ihren Hund nicht mit Schlägen oder schimpfen. Setzen Sie sich über das Geplapper auf der Hundewiese hinweg. Mit Schlägen setzen Sie ihr Tier unter Stress. Damit erreichen Sie Angst, kein Vertrauen.

Fehler bei der Hundeerziehung

Fehler bei der Hundeerziehung ergeben sich aus fehlenden Grundlagen, andere aus unserem menschlichen Verhalten. Oder durch die Unkenntnis über die Sprache der Hunde oder den Einsatz falscher Mittel. Häufige Fehler sind:

  • Gnadenfrist für Ihren Welpen: Gibt es nicht! Fangen Sie sofort mit leichtem Training an. Was Benno als Welpe nicht lernt, wird später schwerer. Ein angepasstes Welpentraining gibt klare Strukturen und Regeln vor. Daran orientiert sich der Welpe und baut weniger Stress auf. Überfordern Sie Ihren jungen Hund nicht. Kurze Trainingseinheiten von 5 Minuten sind am Anfang ausreichend. Das gilt auch für Spaziergänge. Wechseln Sie Spiel und Training ab. Wenn Sie unsicher sind und Begleitung benötigen, suchen Sie nach einer Hundeschule, die Welpenkurse anbietet.
  • Zuviel BlaBla: Texten Sie Ihren Hund nicht zu. Er versteht unsere Sprache nicht. Versuchen Sie, mit ein oder zwei knappen Worten klar zu machen, was sie wollen. Diese Worte werden später zu Kommandos. Das lautstarke Reagieren auf falsches Verhalten setzt die falschen Signale. Ihr Hund lernt, dass er mit diesem Verhalten Aufmerksamkeit bekommt. Er wird es immer wieder anwenden. Kommentieren Sie unerwünschtes Verhalten nicht.
  • Inkonsequentes Verhalten: Konsequenz ist wichtig. Geben Sie Ihrem Hund feste Strukturen, mit denen er sich zurechtfindet. Machen Sie keine Ausnahmen. Wenn Ihre Regel besagt, dass Ihr Hund nicht auf ein Sofa gehört, darf er nicht auf das Sofa! Oder: Es muss klar sein, dass er das Sofa verlässt, wenn es notwenig ist und ein Kommando vorraus ging. Wenn Sie mit Ihrem Hund trainieren, vor der Straßenüberquerung kurz zu stoppen, machen Sie das ein Hundeleben lang.

Machen Sie bei der Hundeerziehung alles richtig?

  • Ihr Hund ist unterfordert: Einem Hund ist schnell langweilig, wenn er tatenlos in der Wohnung herumliegt. Er will sich bewegen, aktiv sein und die Welt erkunden! Für Sie ist Bewegung genauso gut. Nehmen Sie den Vierbeiner mit auf alle Unternehmungen, machen Sie Hundesport oder kaufen Sie Hundespielzeug, das Benno in den vier Wänden geistig fordert. Beachten Sie, dass nicht jeder Hund gleich ist. Es gibt Hunde, die durch zu hohe Auslastung wie stundenlanges Radfahren, Extremsport oder geistige Überforderung Stress aufbauen. Das macht krank. Finden Sie eine individuelle Beschäftigung mit Mittelmaß, die zu Ihnen beiden passt.
  • Die Sprache Ihres Hundes falsch verstehen: Hunde lesen und intepretieren Menschen hervorragend. Sie reagieren sensibel auf Körpersprache. Ebenso umgekehrt. Lernen Sie Ihren Hund zu lesen.
  • Die falschen Hilfsmittel: Reißen an der Leine, ein Schlag mit der Zeitschrift, ein Erziehungsgeschirr oder eine Dressurhalskette sind die absolut falschen Methoden und Mittel, um einen Hund zu erziehen. Bei Problemen mit der Hundeerziehung wenden Sie sich an eine(n) efahrene(n) Hundetrainer*in.

nicole

Autorin

Nicole Herrmann

Nicole Herrmann ist eine engagierte Hundeliebhaberin, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Nachdem sie jahrelang Erfahrungen im Zusammenleben mit Hunden gesammelt hat, gründete sie ihr Unternehmen BESTE KUMPELS, um anderen Menschen zu helfen, eine liebevolle und respektvolle Beziehung zu ihren Vierbeinern aufzubauen. Nicole ist überzeugt davon, dass Haustiere nicht nur als treue Begleiter, sondern auch als wichtige Quelle der emotionalen und physischen Gesundheit dienen.

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