Durchfall beim Hund

Durchfall beim Hund: Ursachen, Behandlung, Prävention

Kennst du das? Du und dein bester Hundekumpel genießt einen entspannten Spaziergang im Park, aber plötzlich merkst du, dass etwas nicht stimmt. Dein Hund hat Durchfall! Aber keine Panik! Fast jeder Hundebesitzer hat das schon einmal erlebt. In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum dein Hund plötzlich Probleme mit dem Bauch bekommen könnte, was du tun kannst, um zu helfen, und wann es Zeit ist, einen Tierarzt aufzusuchen. Wichtig ist: Finde die Ursache für den Durchfall beim Hunden heraus. Das versuchen wir jetzt. Mach es dir gemütlich, schnapp dir eine Tasse Kaffee und lass uns gemeinsam der Sache auf den Grund gehen!

Inhaltsverzeichnis

Ursachen von Durchfall beim Hund

Durchfall beim Hund ist eines der häufigsten Gesundheitsprobleme bei Hunden. Das kann sehr unterschiedliche Auslöser haben. Von einer plötzlichen Futterumstellung über Infektionen bis zu chronischen Darmentzündungen. Denn der Darm deines besten Kumpels ist ein sensibles Organ, das schnell auf Störungen und Imbalancen im Körper reagiert. Auch Stress, Medikamente oder Parasiten können zu Durchfall führen. Jetzt ist wichtig, die Ursache dieses Durchfalls herauszufinden. Dann kannst du gezielt behandeln.

Durchfall bei Hunden kann auf eine Vielzahl von Ursachen zurückgeführt werden, von harmlosen bis zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen:

  • Ernährungsbedingte Ursachen: Schnelle Futterumstellungen, die Aufnahme von verdorbenen Lebensmitteln oder nicht verträglichem Futter können zu Magen-Darm-Reizungen führen, die Durchfall verursachen. 
  • Infektionen: Bakterielle, virale oder parasitäre Infektionen können ebenfalls zu Durchfall führen. Bestimme die genaue Ursache, um die richtige Behandlung beginnen zu können.
  • Chronische Erkrankungen: Entzündliche Darmerkrankungen wie IBD können chronischen Durchfall verursachen. 
  • Stress: Emotionaler Stress kann bei Hunden zu einer Veränderung der Darmfunktion führen, was weichen Kot begünstigt. Veränderungen oder Belastungen in der Umgebung, neue Sozialpartner oder Ängste können Stress auslösen. 
  • Allergien oder Unverträglichkeiten: Sehr viele Hunde reagieren mittlerweile empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe in ihrem Futter. Eine hypoallergene Diät, Schonkost und ein Ausschluss potenzieller Allergene aus der Ernährung werden notwendig sein, um die Symptome zu lindern.
  • Fremdkörper: Alles, was nicht verdaut werden kann, reizt den Darm. Achte darauf, dass dein Hund keine kleinen Gegenstände verschluckt!

Symptome von Durchfall beim Hund

Dein Hund leidet still, doch sein Körper spricht laut. Durchfall oder sehr weicher Poop, wahrscheinlich auch mit Schleim im Hundekot ist für dich unübersehbar. Begleitsymptome von Magen-Darm- und Durchfallerkrankungen sind Fieber, Bauchschmerzen, allgemeines Unwohlsein, Appetitlosigkeit und verstärkter Durst. Diese Anzeichen sind Alarmzeichen eines Körpers und sollten von dir unbedingt ernst genommen werden. Deine genaue Beobachtung der Symptome ist entscheidend für eine schnelle Diagnose und eine effektive Behandlung. Überlege, ob es sich um eine akute oder chronische Beschwerde handelt.

Akuter vs. chronischer Durchfall beim Hund

Akuter Durchfall beim Hund tritt plötzlich auf und kann auf verschiedene Ursachen wie Infektionen durch Viren oder Bakterien oder stressbedingte Faktoren zurückzuführen sein. In der Regel verschwindet akuter Durchfall von selbst innerhalb weniger Stunden bis Tage. Chronischer Durchfall beim Hund tritt über einen längeren Zeitraum gleichbleibend oder schubweise auf und kann ein Anzeichen für schwerwiegendere Erkrankungen wie AllergienBauchspeicheldrüsenprobleme, IBD oder andere Erkrankungen des Verdauungssystems sein. Eine genaue Anamnese ist hier entscheidend, um die tiefer liegende Ursache für den chronischen Durchfall zu identifizieren und eine angemessene Therapie einzuleiten.

Die schnelle Lösung gegen Durchfall beim Hund

In meiner Praxis höre ich oft, dass ein Hund Durchfall hat und die erste Reaktion darauf ist eine rasche Injektion oder mehrere Medikamente. Diese Mittel sollen das störende Problem schnell beseitigen. Aber ist damit alles wieder „gut“? Hier möchte ich dich anspornen, einen Schritt weiterzugehen. Sei mutig und hinterfrage Standardbehandlungen. Anstatt nur die Symptome zu bekämpfen, grabe tiefer und finde die Ursachen für den Durchfall beim Hund heraus. Vielleicht steckt ein Futterproblem dahinter, vielleicht gibt es eine Überempfindlichkeit oder Stress. Eine ganzheitliche Behandlung lohnt sich. Diese sollte immer auf den individuellen Bedürfnissen deines Hundes basieren. So kannst du dafür sorgen, dass er sich dauerhaft wohlfühlt.

Du musst kein Experte sein, um diese Verantwortung zu übernehmen. Frag nach. Informiere dich. Und arbeite bei Bedarf mit Beratern zusammen, um den besten Weg für deinen Vierbeiner zu finden. Es geht darum, nicht nur kurzfristig zu behandeln, sondern langfristig das Wohl deines Hundes zu sichern. Dein bester Kumpel verlässt sich auf dich.

Durchfall bei deinem Hund mit Blut oder Schleim?

Die Farbe des Durchfalls sowie Beimengungen wie unverdautes Futter oder Schleim können dir wichtige Hinweise auf Erkrankungen oder ernsthafte Probleme im Verdauungstrakt deines Hundes geben. So kann gelber Durchfall auf eine Störung der Leber hinweisen, während grüner Durchfall ein Zeichen für eine bakterielle Infektion oder Probleme mit der Magenschleimhaut sein kann. Blutiger Durchfall ist besonders alarmierend und könnte auf Parasitenbefall oder sogar eine Vergiftung hindeuten. Deshalb ist es wichtig, auf die Farbe und Konsistenz des Durchfalls deines Hundes zu achten und bei Auffälligkeiten rechtzeitig einen Experten aufzusuchen, um die Ursache zu klären und eine passende Behandlung zu beginnen.

  • Blut: Frisches Blut weist in der Regel auf eine Verletzung des Anus oder der Darmschleimhaut hin. In schlimmsten Fällen auf einen Tumor im Enddarm deines Hundes. Auch bei parasitären Erkrankungen oder bei einer Infektion mit Giardien sind Blutbeimengungen möglich. Hat dein Hund Gift aufgenommen? Dann als Notfall in die Tierklinik!
  • Gelber Durchfall beim Hund: Kann auf infektiösen Durchfall hinweisen, der durch Bakterien oder Viren hervorgerufen wird. Wenn die Farbe zwischen Gelb und Orange variiert, kann auch ein Problem mit der Galle oder der Leber bestehen.
  • Schwarzer Hundekot: Schwarzbrauner Kot kann auf eine Verstopfung oder Darmentzündung hinweisen. Auch innere Blutungen können sich durch schwarzen Kot bemerkbar machen. Hat dein Hund Gift aufgenommen? Dann als Notfall in die Tierklinik!
  • Weiß-gefleckter Durchfall: Weiße, Reiskorn-große „Flecken“ können auf Wurmbefall hindeuten. Bitte bestätige einen möglichen Wurmbefall vor jeder sogenannten Wurmkur mit einem Wurmtest.
  • Grüner Durchfall kann auf ein Problem mit der Gallenblase zurückzuführen sein.

Behandlungsmöglichkeiten bei Durchfall beim Hund

Wenn du alle Beschwerden notiert und sie nach kurzzeitigen und langfristigen Symptomen geordnet hast, ist es jetzt wichtig, die richtige Diagnose zu stellen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu finden. Mithilfe von Kotuntersuchungen findest du weitere Hinweise zur Ursache des Durchfalls. Hierzu eignen sich Wurmtests, ein Giardiencheck oder eine professionelle Kotfloraanalyse. Ein Blutbild kann je nach Schwere der Erkrankung hilfreich sein. Die Behandlung richtet sich immer nach den jeweiligen Auslösern der Beschwerde.

Wie lange darf ein Hund Durchfall haben?

In den meisten Fällen sollte der Durchfall beim Hund innerhalb von 24–48 Stunden abklingen. Wenn Durchfall bei deinem Hund länger als 2–3 Tage anhält oder mit weiteren Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Appetitlosigkeit einhergeht, ist es ratsam, weitere Untersuchungen durchführen zu lassen. Für schwere Fälle von Durchfall könnten auch Medikamente erforderlich sein.

Ist es möglich, dass dein Hund etwas Unverträgliches oder Giftiges aufgenommen hat? Dann umgehend eine Tierklinik aufsuchen!

Futter bei Durchfall: Was du beachten solltest

Wenn dein Hund unter Durchfall leidet, spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle bei seiner Genesung. Achte darauf, eine leicht verdauliche Schonkost zu geben und ausreichend gefiltertes Wasser anzubieten, um den sensiblen Darm zu entlasten. Vermeide auch zu fettiges oder schwer verdauliches Futter, da dies den Durchfall verschlimmern könnte. Trockenfutter ist in jeglicher Hinsicht ungeeignet. Beachte, dass nur eine ausgewogene und angepasste Ernährung eine langfristige normale Verdauungsgesundheit unterstützt.

Was kannst du deinem Hund zu fressen geben, wenn er Durchfall hat?

Wenn dein Hund Durchfall hat, das Allgemeinbefinden aber gut ist, kannst die ihm leicht verdauliches Futter anbieten – bekannt als Schonkost für Hunde. Gekochtes Truthahnfleisch mit Kürbispüree ist ebenfalls eine gute Mahlzeit bei Durchfallerkrankungen. Selbstverständlich fütterst du nur die Fleischsorte, die dein Hund verträgt. Wenn du weißt, dass Pute Unwohlsein auslöst, entscheide dich für eine verträgliche Sorte.

Immer wieder begegnen mir Patienten, die auf Anraten des Tierarztes bei Durchfall eine Diät aus Huhn und Reis empfehlen. Warum das keine gute Idee ist, kannst du in unserem Beitrag über Schonkost nachlesen. Es ist nicht nachvollziehbar, einem Hund Fleisch und Kohlenhydrate zu geben, wenn diese bekanntermaßen nicht vertragen werden. Weise deinen Tierarzt auf bestehende Allergien und Unverträglichkeiten hin.

Ist Trockenfutter gut bei Durchfall?

Trockenfutter hilft deinem Hund bei Durchfall nicht, da es schwer verdaulich ist. Es belastet den empfindlichen Magen-Darm-Trakt deines Hundes zusätzlich. Außerdem liefert es nicht ausreichend Flüssigkeit, um den Flüssigkeitsverlust durch den Durchfall auszugleichen. Stattdessen solltest du auf leicht verdauliche Schonkost setzen, um den Magen zu beruhigen und deinem Hund nötige Nährstoffe zu liefern, ohne den Verdauungstrakt zu überfordern. Achte darauf, dass dein Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, um eine Austrocknung zu vermeiden.

Checkliste bei akutem Durchfall beim Hund

  1. Fasten: Viele Hunde fasten meist von selbst, wenn sie an einer Verdauungsstörung leiden. 12–24 Stunden sollte dein Hund bei akutem Durchfall nichts fressen. Biete ihm aber ausreichend frisches Trinkwasser an. Am besten ist Wasser, das gefiltert ist. Denn hier sind schädliche Substanzen entfernt. Bei Bedarf kannst du dem Trinkwasser Elektrolyte hinzugeben. ACHTUNG: Welpen, schwache und chronisch kranke Hunde NICHT fasten lassen.
  2. Den Kreislauf unterstützen: Kleine Hunde benötigen regelmäßig etwas Zucker, um den Kreislauf stabil zu halten. Eine kleine Menge Honig ist hilfreich. 
  3. Schonkost: Bessert sich der Zustand, kannst du deinem Hund zuerst etwas salzarme Brühe anbieten. Wenn dein Hund das annimmt und verträgt, kannst du ihm eine Suppe aus verträglichem Suppenfleisch und Gemüse kochen. Auch die sogenannte Moro-Suppe ist ein beliebtes Hausmittel bei bakteriell bedingtem Durchfall.
  4. Futterzusätze: Um den Darm wieder Schwung zu bringen, unterstützen Probiotika und Präbiotika. Das ist insbesondere auch nach dem Einsatz von Medikamenten zu empfehlen.

Hausmittel gegen akuten Durchfall beim Hund

Hildegards Magen-Darmkraft-Suppe

  • 500 g verträgliches fettarmes Suppenfleisch vom Rind oder Schwein
  • 500 g gemischtes Gemüse: Sellerie, Fenchel, Zucchini, Möhren
  • 2 Liter gefiltertes Wasser oder Quellwasser
  • 2 TL Hildegards Magenwohl
  1. Suppenfleisch gut abwaschen, in einen Topf geben und mit etwa zwei Litern kaltem Wasser aufgießen. 
  2. Offen bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren, sodass die Suppe nur leicht köchelt. Auftretender Schaum an der Oberfläche gelegentlich mit einer Schaumkelle abschöpfen. 
  3. Nach 1 bis 2 Stunden das Fleisch aus der Suppe nehmen und beiseitestellen (ggf. Haut und Knochen entfernen). Jetzt das geschnittene Gemüse und Hildegards Magenwohl in die Suppe geben und weitere 20 Minuten köcheln lassen.
  4. Bei Magen-Darm-Problemen deinem Hund zuerst nur etwas Brühe anbieten oder kleine Portionen mit Fleisch und gekochtem Gemüse. Ein paar Teelöffel für winzige Hunde und bis zu ½ bis 1 Tasse für größere Hunde sind am Anfang ausreichend.

Fazit

Durchfall beim Hund ist mehr als nur eine unangenehme Situation – es kann ein Hinweis auf ernsthafte gesundheitliche Probleme deines besten Kumpels sein. Es ist wichtig, die Auslöser für den Durchfall genau zu untersuchen, anstatt nur die Symptome zu bekämpfen. Mit den richtigen Behandlungsverfahren und einer angepassten Ernährung kannst du deinem Hund helfen, sich schnell zu erholen und langfristig gesund zu bleiben.

Alles Liebe, deine Hildegard

5 Antworten

  1. Eine sehr hilfreiche Information, die auch für Laien gut verständlich ist. Besten Dank dafür. Es hat mir sehr geholfen, Ursachen, Wirkung und
    mögliche Maßnahmen zu verstehen und Handlungsalternativen abzuleiten.

    Beste Grüße
    Edmund Stammel

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