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Gallensäureverlustsyndrom beim Hund

Gallensäureverlustsyndrom beim Hund

Das Gallensäureverlustsyndrom beim Hund war bis vor Kurzem in der Hundehalterszene noch gänzlich unbekannt. Doch mittlerweile macht bei immer mehr Hunden die Gallensäure Probleme. So scheint es jedenfalls. Aber sind es wirklich die Gallensäuren, die hier aus dem Takt geraten sind? Oder liegen die wahren Ursachen eigentlich ganz woanders? Um zu verstehen, was es mit dem Gallensäureverlustsyndrom wirklich auf sich hat, lohnt ein umfassender Blick auf die Verdauung deines Hundes. Denn um betroffene Vierbeiner bestmöglich zu unterstützen, musst du die Gründe UND Symptome verstehen. Keine Sorge: Dich erwartet keine langweilige wissenschaftliche Abhandlung, sondern ein Einblick in ein spannendes und wichtiges Thema. Bist du bereit?

 
 

 

 

Welche Aufgaben haben eigentlich Gallensäuren beim Hund?

Bevor wir die Symptomatik und auch die Ursachen näher beleuchten können, sollten wir zunächst einmal herausfinden, was Gallensäuren eigentlich sind. Denn das Wort Gallensäure klingt zunächst einmal gar nicht „gesund“. Auch Sprichwörter wie „da kommt mir die Galle hoch“ oder „Gift und Galle spucken“ sind nicht gerade positiv behaftet. Dabei ist die Gallensäure für das Wohlbefinden deines Hundes ziemlich wichtig. Denn ohne Gallensäuren kann die Verdauung nicht reibungslos funktionieren.

Sie sind nämlich maßgeblich an der Verdauung von Fetten und daher an der Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen beteiligt. Gallensäuren stimulieren nämlich die Bildung von Verdauungsenzymen in der Bauchspeicheldrüse und die sogenannte Darmperistaltik – noch ein solch kompliziertes Wort mit einfacher Bedeutung. Damit ist die natürliche Bewegung des Darms gemeint, die an der Verdauung beteiligt ist und unter anderem die Nahrung im Darm weiter abwärts bewegt.

Der entero-hepatische Kreislauf, oder wie die Gallensäure recycelt wird

Zugegeben, entero-hepatischer Kreislauf klingt auch ziemlich kompliziert. Zumindest droht so mancher Zungenbruch beim Versuch, den Namen korrekt auszusprechen. Aber in Wahrheit ist dieses körpereigene System genial und einfach zugleich. Gebildet wird die Gallensäure nämlich übrigens nicht in der Galle. Auch wenn die Vermutung naheliegt, entstehen Gallensäuren in der Leber. Sie werden bei Hunden genau wie beim Menschen aus Cholesterin gebildet und in der Galle gespeichert.

Von dort aus werden sie bei Bedarf über die Gallengänge in den Dünndarm abgegeben. Hier sorgen sie dafür, dass die Fette aus der Nahrung mit dem wässrigen Darminhalt vermischt werden. Du kannst dir das ein bisschen so wie beim Spülen vorstellen. Nur mit Wasser allein könntest du eine fettige Pfanne niemals richtig reinigen. Erst mit Spülmittel gelingt es dir, das Fett vom Pfannenboden zu lösen.

Gut, Gallensäure ist natürlich kein Spülmittel, aber das Prinzip ist klar, oder? Denn erst jetzt können die Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse ihre Arbeit verrichten. So wie erst das Wasser den Schmutz beim Spülen entfernen kann, wenn es durch etwas Spülmittel unterstützt wird. Dieser Schritt ist von enormer Bedeutung. Denn ohne die Gallensäure würde die gesamte Verdauung nicht richtig funktionieren.

Deshalb hat der Körper deines Hundes ein ausgeklügeltes Recyclingsystem entwickelt. Damit die Leber nicht permanent neue Gallensäuren produzieren muss, werden sie einfach nach ihrer Arbeit im Dünndarm wieder resorbiert. Durch diesen sogenannten entero-hepatischen Kreislauf stehen sie dem Körper zur Verfügung. Alles, was nicht mehr benötigt wird, gelangt in den Dickdarm. Hier wird die Gallensäure dann von der Darmflora zerlegt und über den Kot ausgeschieden.

Ein Gallensäureverlustsyndrom bei Hunden führt zu Problemen bei der Verdauung

Sicherlich ahnst du es schon: Wenn die Gallensäuren im entero-hepatischen Kreislauf an einer Stelle verloren gehen, fehlen sie. Und da die Gallensäure enorm wichtig für die gesamte Verdauung ist, kommt es zwangsläufig zu Problemen. Denn die Fette aus der Nahrung können nicht mehr richtig verdaut werden. Deshalb reagieren so viele Hunde bei einem Gallensäureverlustsyndrom mit Durchfall, Fettstühlen, Bauchschmerzen, aber auch Absonderungen von Schleim auf dem Kot.

Die Symptome ähneln dem Reizdarmsyndrom

Da die Symptome wie Durchfall, Fettstühle und Schleim-Absonderungen auch beim Reizdarm oder einer IBD auftreten können, bleibt das Gallensäureverlustsyndrom lange Zeit unerkannt. Betroffene Hunde werden dann nämlich aufgrund einer mutmaßlichen IBD oder eines Magendarminfektes oftmals mit Cortison und Antibiotika behandelt. Aber diese Herangehensweise behandelt nicht die Ursachen. Im Gegenteil. Die Symptome werden meist sogar schlimmer. Kein Wunder, denn Antibiotika und auch Cortison schwächen das Mikrobiom und die gesamte Darmflora. Du erinnerst dich? Die Darmflora ist ein wichtiger Baustein im entero-hepatischen Kreislauf.

Wenn du ein Gallensäureverlustsyndrom bei deinem Hund diagnostisch nachweisen möchtest, solltest du eine Kotanalyse in Betracht ziehen. Hier kann Hildegard dich unterstützen.

Welche Ursachen führen zum Verlust der Gallensäure bei Hunden?

Aus schulmedizinischer Sicht besteht sicherlich noch eine Menge Forschungsbedarf, um die wahren Ursachen für das Gallensäureverlustsyndrom bei Hunden entschlüsseln zu können. Doch ganzheitliche Tiertherapeuten haben in ihrer Praxis bestimmte Zusammenhänge bei ihren tierischen Patienten erkennen können. Und diese stellen wir dir nun einmal vor:

Das Mikrobiom im Darm ist aus dem Takt geraten

Das Mikrobiom im Darm ist nichts anderes als die gesamte Darmflora deines Hundes. Hier leben im Idealfall viele verschiedene nützliche Bakterien harmonisch zusammen. Sie unterstützen deinen Vierbeiner dabei, Vitamine aus der Nahrung zu gewinnen und sind lebensnotwendig für ein intaktes Immunsystem. Inzwischen existiert diese heile Welt allerdings in kaum einem Körper. Denn das Mikrobiom im Darm deines Hundes kann durch Stress, Umweltgifte und Co. schnell aus dem Takt geraten. Mit fatalen Folgen. Nun gewinnen nämlich schädliche Bakterien die Oberhand und verdrängen die guten Bakterien. Dieses sogenannte SIBO steht für Small Intestinal Bacterial Overgrowth. Dahinter verbirgt sich eine Fehlbesiedelung der Darmflora im Dünndarm. Dadurch kann es zu (chronischen) Entzündungen der Dünndarm Schleimhaut kommen, die den entero-hepatischen Kreislauf behindern. Bestimmt erinnerst du dich daran, dass hier die Gallensäuren ankommen, um die Fettverdauung zu ermöglichen. Im unteren Abschnitt des Dünndarms (dem sogenannten Ileum) werden die Gallensäuren wieder absorbiert. Liegt hier eine Fehlbesiedelung im Mikrobiom vor, kann der entero-hepatische Kreislauf an zwei Stellen aus dem Takt geraten: Die Verdauung der Fette und/ oder die Wiederaufnahme der Gallensäure wird verhindert. In beiden Fällen führt dies zu einem Gallensäureverlustsyndrom beim Hund.

Wenn die Leber an ihre Grenzen gerät

Auch die Leber spielt eine wichtige Rolle für den entero-hepatischen Kreislauf. Schließlich stellt sie die Gallensäuren für die Verdauung her. Sie gilt als das regenerationsfähigste Organ bei Hunden. Allerdings heißt dies nicht automatisch, dass die Leber einfach klanglos alles schluckt. Denn vereinfacht dargestellt ist genau das eine ihrer Aufgaben. Neben der Produktion von Gallensäuren ist sie auch essenziell für die Entgiftung im Körper deines Hundes. Sie muss körpereigene „Stoffwechselgifte“ genauso entgiften wie Umweltgifte. Doch du ahnst es wahrscheinlich schon: Wenn das Organ mehr zu tun hat, als ihm guttut, gerät es an seine Grenzen. Geht dir auch so, oder? Wenn das Stoffwechselorgan also kurz vor einem Burn-out steht, kann man es ihm wohl nicht verübeln, wenn es mit der Produktion von Gallensäure nicht mehr hinterherkommt oder sich gar weigert, diese wieder aufzunehmen.

Wie kannst du deinen Hund mit Gallensäureverlustsyndrom unterstützen?

Nachdem du jetzt die häufigsten Ursachen für das Gallensäureverlustsyndrom beim Hund kennst, fragst du dich bestimmt, wie du deinen Vierbeiner am besten unterstützen kannst. Hier gibt es verschiedene Säulen, die alle ineinandergreifen.

  1. Ernährungsumstellung
    An erster Stelle steht definitiv eine Ernährungsumstellung zu natürlicher und unbelasteter Kost. Interessanterweise ähneln sich IBD und Gallensäureverlustsyndrom beim Hund nicht nur hinsichtlich der Symptomatik. Auch das Fütterungskonzept ist identisch. In erster Linie geht es darum, den Anteil an Fett in der Ernährung für eine gewisse Zeit zu reduzieren, damit sich Leber, Galle und Darm beim Hund erholen können. Denn je weniger Fett verarbeitet werden muss, desto weniger Gallensäure wird benötigt. Um den fehlenden Fettanteil aufzufangen, setzen ganzheitliche Ernährungsexperten für Hunde auf MCT Öl. Dieses wird anders verstoffwechselt – ohne Beteiligung von Leber und Gallenblase. Hier hat Hildegard weitere wichtige Informationen zur Entlastungsfütterung bei Hunden für dich zusammengestellt. Ihre bewährte Vitalkost zur Entlastungsfütterung findest du hier. Und zur metzgerfrischen Fleischwurst als Basisfutter gelangst du hier.

  2. Unterstützung für Leber und Galle
    Wie du weißt, ist die Leber nicht nur an der Verdauung beteiligt. Sie ist auch für die körpereigene Entgiftung wichtig. Deshalb empfehlen holistische Therapeuten eine gezielte Unterstützung von Leber und Galle mit Bitterkräutern und Chlorophyll für Hunde.

  3. Unterstützung für den Darm

    Wenn sich die guten Bakterien im Darm deines Hundes wohlfühlen, haben die schlechten Darmbewohner schlechte Karten. Deshalb kann eine gezielte Unterstützung der Darmflora deinen Hund auch beim Gallensäureverlustsyndrom unterstützen. Ganzheitliche Tiertherapeuten empfehlen deshalb gerne eine Darmsanierung beim Hund.

  4. Individuelle Maßnahmen
    So unterschiedlich Hunde in ihrem Wesen und Charakter sind, so unterscheiden sie sich auch in allen anderen Belangen. Denn jeder Vierbeiner ist ein echtes Unikat. Deshalb sind pauschale Unterstützungen immer etwas schwierig. Wenn du dir gezielte und maßgeschneiderte Unterstützung für deinen Hund mit Gallensäureverlustsyndrom wünschst, kannst du dich vertrauensvoll an Hildegard wenden.

Fazit

Ein Gallensäureverlustsyndrom beim Hund kommt selten allein. Meist stecken tiefere Gründe dahinter, die ein wenig Detektivarbeit und ganz viel Fingerspitzengefühl erfordern. Neben Leber und Darm können nämlich auch emotionale Probleme die Symptome verschärfen. Nicht umsonst berichtet der Volksmund davon, dass jemand „Gift und Galle spuckt“, wenn er vor Wut fast überschäumt. Aber auch Traurigkeit und Ängste können deinem Hund wie „eine Laus über die Leber laufen“. Denn Läuse sind mit bloßem Auge oftmals nicht wirklich gut sichtbar. Genauso verhält es sich mit tief sitzenden Emotionen, die tief im Inneren ihr Unwesen treiben.

Ich bin jedoch überzeugt, dass du deinen Hund bestmöglich unterstützen kannst. Denn sonst wäre er nicht an deiner Seite (oder du an seiner).

Alles Liebe,

Deine Aline

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