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Histaminintoleranz beim Hund

Histaminintoleranz beim Hund

Das Thema Histaminintoleranz bei Hunden gewinnt zusehends an Bedeutung und gerät sogar in den Fokus der klassischen Schulmedizin. Immerhin liefert die „Erkrankung“ vielen Hundehaltern endlich eine Erklärung für die vielfältigen Symptome ihres besten Kumpels. Denn die meisten Vierbeiner mit Histaminose haben einen langen Leidensweg hinter sich, bis endlich Hilfe in Sicht ist. Doch was bedeutet diese Diagnose eigentlich genau und was kannst du tun, um deinen Hund bei der „Erkrankung“ bestmöglich zu unterstützen?

 
 

 

 

Was ist eigentlich Histamin?

Um zu verstehen, was im Körper deines Hundes bei einer Histaminose vor sich geht, sollten wir zunächst einmal einen Blick auf das Histamin werfen. Diese Substanz mit dem gefährlich klingenden Namen ist nämlich eigentlich völlig harmlos. Es handelt sich dabei um ein natürliches Gewebshormon, das sowohl im Organismus als auch der Nahrung seinen festen Platz hat. Dieser Botenstoff hat sogar wichtige Aufgaben im Körper deines Hundes (und in deinem eigenen). Histamin spielt unter anderem eine Rolle für das Immunsystem, die Lunge, den Magen und Darm. Die Aufgaben des Gewebshormons sind unter anderem:

  • Senkt den Blutdruck
  • Unterstützt das Immunsystem
  • Lässt Gewebe bei Entzündungen anschwellen, um die Heilung zu begünstigen
  • Steuert die Ausschüttung des Magensaftes
  • Regt den Darm an
  • Steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Ist beteiligt am Zellwachstum

Welche Symptome treten bei einem Hund mit Histaminintoleranz auf?

Wenn dein Hund an einer Histaminintoleranz leidet, sind die Symptome meist recht diffus und ähneln in vielen Fällen einer Allergie. Das macht die Diagnose auch oftmals so schwierig und erklärt, warum viele Vierbeiner einen langen Leidensweg hinter sich haben. Zumal die Histaminose als Ursache auch noch längst nicht im gängigen Praxisalltag Einzug gehalten hat. Wie du weißt, hat Histamin viele Aufgaben im Körper deines Hundes. Deshalb können die Symptome auch sehr unterschiedlich ausfallen und viele Bereiche umfassen, wie:

Haut:

  • Juckreiz
  • Ausschlag/ Hotspots
  • Pusteln

Magen/Darm:

  • Sodbrennen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit/Erbrechen

Atemwege

  • Verstopfte Nase/Schnupfen
  • Husten
  • Asthma
 
 

 

 

Herz/Kreislauf

  • Niedriger Blutdruck
  • Herzrasen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
 
 

 

 

Wieso reagiert dein Hund auf einen körpereigenen Stoff?

Wie du weißt, ist Histamin eigentlich eine ziemlich nützliche Substanz. Sonst würde der Körper sie schließlich nicht selbst bilden. Deshalb ist es eigentlich verwunderlich, dass einige Hunde teilweise sehr heftige Reaktionen zeigen, oder? Bei den allergieähnlichen Symptomen könnte man nun glauben, dass es sich hier um eine Allergie handelt. Aber streng genommen ist eine Histaminose eine Reaktion auf ein „Zuviel“.

Wie bei allem im Leben gilt nämlich auch beim Histamin die Devise: alles in Maßen und nicht in Massen. Kann dein Hund die nützliche Substanz nur unzureichend abbauen oder wird gar zu viel Histamin gebildet, entstehen die typischen Symptome einer Histaminbelastung. Normalerweise kann der Körper die Histaminmenge nämlich selbstständig regulieren. Dazu nutzt er bestimmte Enzyme im Darm. Diaminoxidase (DOA) und Co. sorgen dafür, das Histamin zeitnah wieder abzubauen. Bildet der Körper aber zu viel Histamin, geraten die Enzyme an ihre Grenzen. Im Grunde ist es wie bei dir selbst. Du kannst im Alltag problemlos ein gewisses Arbeitspensum erledigen. Bürdet dein Chef oder deine Familie dir aber stetig mehr auf, bist du den Anforderungen eines Tages nicht mehr gewachsen. Je nach Persönlichkeitstyp reagierst du mit Kampf oder Depression auf die Überforderung.

Natürlich verfallen Hunde mit Histaminbelastung nicht in eine Depression. Sie werden dadurch auch nicht zum Kampfhund. Aber auch sie bzw. ihr Körper ist mit der Situation völlig überlastet. Deshalb müssen wir uns die Frage stellen, warum wird bei einer Histaminose zu viel Histamin gebildet? Die Antwort finden wir, wie so oft im Leben, im Darm deines Hundes. Wenn das Darmsystem nämlich nicht richtig funktioniert, ist im Körper immer zu viel Histamin vorhanden. Das liegt daran, dass die Darmflora aus dem Takt geraten ist und histaminbildende Darmbakterien die Oberhand haben. Und hier liegt der Schlüssel für die Diagnose und Linderung der Histaminbelastung.

Wie wird die Histaminintoleranz bei Hunden diagnostiziert?

Wenn du bei deinem Hund eine Histaminintoleranz vermutest, solltest du immer eine umfassende Kotuntersuchung durchführen lassen. Nur so erhältst du absolute Gewissheit und kannst entsprechende Maßnahmen einleiten. Allerdings sind nur sehr wenige Labore dazu in der Lage, Histaminbildner zu identifizieren und gleichzeitig ein aussagekräftiges Gesamtbild über die Darmgesundheit deines Hundes zu zeichnen. Ich empfehle dir unbedingt Hildegards Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie arbeitet mit einem renommierten Partnerlabor zusammen und kann Laborwerte nicht nur lesen, sondern auch richtig interpretieren. Vielleicht wunderst du dich, warum ich Hildegards Fähigkeiten an dieser Stelle so betone. Das liegt ganz einfach daran, dass viele Tierärzte und Tierheilpraktiker nicht dazu in der Lage sind. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung. Aber das ist ein anderes Thema …

Wie kannst du deinen Hund bei einer Histaminose unterstützen?

Da die Ursache für die Histaminose immer im Darm liegt, ist eine Darmsanierung beim Hund durchaus sinnvoll. Allerdings solltest du nicht wahllos Probiotika (gute Darmbakterien) zuführen. Denn wie du weißt, sind einige von ihnen in der Lage, Histamin zu bilden. Dadurch würdest du die Situation also zusätzlich verschlechtern, indem du Öl ins Feuer gießt. Auch bei Präbiotika musst du vorsichtig sein. Viele Hunde reagieren empfindlich auf die oftmals angepriesenen Akazienfasern. Auch hier solltest du dich von Hildegard beraten lassen.

Bewährt haben sich Vitalpilze wie Reishi, Chaga, Cordyceps, Maitake, Lion’s mane, Shitake und White fungus. Die Mykotherapie bietet nämlich auch im Hinblick auf die Darmgesundheit verblüffende Resultate. Einige dieser Pilzwunder, wie der Reishi, können sogar Histamin neutralisieren.

Wichtig bei einer Histaminbelastung ist immer eine angepasste Fütterung. Da Histamin auch im Futter enthalten ist, solltest du histaminarmes Futter verwenden. Vor allem die Proteinquelle ist dabei entscheidend. Denn während einige Fleischsorten viel Histamin enthalten, sind andere histaminarm. Auch die Verarbeitung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Trockenfutter, Trockenfleisch und getrocknete Kausnacks sind für Hunde mit Histaminintoleranz nicht geeignet. Frisch verarbeitetes Nassfutter in Premiumqualität wie Hildegards Menüs werden hingegen hervorragend vertragen.

Im Folgenden findest du eine Übersicht über histaminreiche- und histaminarme Proteinquellen. Allerdings solltest du auch hier Vorsicht walten lassen und deinen Vierbeiner stets genau beobachten. Selbst wenn Geflügel, Fisch & Co. als histaminarm gelten, heißt das noch lange nicht, dass dein Hund diese Proteinquellen auch verträgt. Denn immer mehr Fellnasen leiden an Futtermittelunverträglichkeiten. Wenn dein Liebling demnach auf histaminarme Fleisch- und Fischsorten allergisch reagiert, solltest du diese nicht (!) füttern. In diesem Fall gilt stets der Grundsatz: Wähle das kleinere Übel. Und das wäre in diesem Fall tatsächlich histaminreiches Futter. Ja, du hast richtig gelesen. Denn bei Wildfleisch beispielsweise spielt auch die Verarbeitung eine Rolle. Ist dieses nicht allzu lange abgehangen, hält sich der Histamingehalt in Grenzen und ist immer noch besser als allergische Reaktionen auszulösen.

Ungeeignetes Futter, da besonders viel Histamin enthalten:

Innereien

Tiermehl

Pferdefleisch

Wildfleisch (Reh, Hirsch, Wildschwein, Kaninchen)

Rindfleisch

Histaminarme Proteinquellen (geeignetes Futter):

Fisch (Forelle, Lachs, Scholle, Kabeljau, Rotbarsch, Schellfisch)

Geflügel (Huhn, Pute, Ente, Strauß, Gans)

Ziege

Lamm

Wenn du mehr über das Thema Futter erfahren möchtest, solltest du diesen Artikel lesen. Lasse dich dabei von der Überschrift nicht beirren. Auch wenn dein Hund keine IBD hat, findest du darin wertvolle Tipps.

Obwohl du bei einem Hund mit Histaminose einiges beachten musst und ein gezielter Darmaufbau viel Zeit in Anspruch nimmt, lohnt sich der Weg! Denn es geht um deinen besten Kumpel und für ihn ist kein Weg zu weit, keine Anstrengung zu viel. Ich weiß, dass es oftmals schwer ist und du gerne sofort Erfolge sehen willst. Doch bedenke immer: eine Krankheit entsteht nicht von heute auf morgen. Deshalb darf auch die Heilung Zeit in Anspruch nehmen. Umso schöner ist es, wenn deine Fellnase endlich das Tal durchschritten hat und stetig fitter und agiler wird. Und genau diese Erfahrung wünsche ich dir von ganzem Herzen. Möget ihr beide einander die Kraft schenken, die Histaminintoleranz in ihre Schranken zu verweisen!

Deine Aline

von Beste Kumpels

 
 

 

 

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3 Antworten

  1. Meine 8-jährige Hündin (Malinois)hat vergangene Woche einen Mastzellentumor am Kopf entfernt bekommen. Eine Freundin von mir ernährt ihre Hündin mit der selben Diagnose histamin arm. Meine Hündin bekommt Barf Futter schon seit 6 Jahren. Welche Futterbedtandteile darf ich ihr geben?

    1. Hallo Arianne, du kannst dich sehr gut an Histamintabellen orientieren und mögliche histaminreiche Zutaten aus der Fütterung ausschließen. Bitte denke aber daran, dass du fehlende Nährstoffe immer über eine Futterergänzung ausgleichen musst. Bei tiefen gesundheitlichen Störungen wie Krebserkrankungen sollte die Fütterung ohnehin optimiert werden. Auch begleitende ganzheitliche Maßnahmen sind zur Unterstützung hilfreich und meiner Meinung nach auch erforderlich. Ich wünsche deiner Hündin ganz schnell gute Besserung! Deine Hildegard

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