Hund und Silvester: Tipps gegen die Angst

Jedes Jahr aufs Neue steigt die Spannung rund um Silvester. Sowohl bei uns Menschen, als auch bei unseren vierbeinigen Freunden. Die lauten Knaller und das Feuerwerk machen den meisten Hunden aber einfach Angst. Damit euer Hund die Nacht an Silvester entspannt übersteht, habe ich hier ein paar Tipps für euch.

Haben alle Hunde an Silvester Angst?

Nicht jeder Hund hat Angst in der Silvesternacht. Die einen kommen mit der Knallerei gut zurecht, die anderen wiederum gar nicht. Silvesterlärm kann dazu führen, dass dein Hund vor Angst im Keller kauert oder sich unter Möbeln versteckt. Einige Hunde laufen auch ständig auf und ab, zittern oder bellen.

Wie kannst du deinem Hund an Silvester helfen?

Starke Geräusche, viel Lärm, Lichtblitze, Böller und heulende Sirenen überfordern jeden Hund. Der Hund kann außerdem nicht deuten, woher die Geräusche kommen und sich nicht gut orientieren. Diese Überforderung und Orientierungslosigkeit erzeugt starke Angstgefühle. Je nachdem, wie sensibel dein Hund reagiert, verkriecht er sich oder steht erstarrt und zitternd da.

In jedem Fall solltest du deinem Hund eine Hilfe in der Silvesternacht sein. Einige Tipps für den Silvesterabend habe ich hier für dich gesammelt. Aber: Es sind nur allgemeine Tipps! Leidet dein Hund unter extremer Angst und Panikzuständen, rate ich dir, ein spezielles Hundetraining zu absolvieren. Nicht ein oder zwei Wochen vorher, sondern Wochen und Monate im Voraus.

Silvesterlärm einfach aussperren

Zunächst einmal solltest du versuchen, deinem Hund einen sicheren Rückzugsort ohne starke Geräuscheinwirkung zu bieten. Am besten eignet sich hierfür ein Zimmer mit geschlossenen Fenstern, Rollos und Türen. So kannst du die ungewohnten Licht- und Lärmreize reduzieren. Du darfst auch Musik aufdrehen oder den Fernseher einstellen, um den Lärm der Feuerwerkskörper zu übertönen. Wenn dein Hund sich in diesem Raum wohlfühlt, kannst du ihn dort während des Silvesterabends unterbringen – aber natürlich nicht allein.

Ein ruhiges und gemütliches Plätzchen für den Hund an Silvester finden

Zusammen mit der gemütlichen Lieblingsdecke und einem beruhigenden Kuscheltier an einem geschützten Ort erträgt sich die Silvester Böllerei also schon leichter. Wo dieser Platz für dich und deinen Hund sein kann, solltest du vorher genau planen. Das kann ein abseits gelegenes Zimmer sein, das Badezimmer oder auch dein Wohnkeller. Leider lese oder höre ich noch immer von dem Tipp, deinem Hund Ohrenstöpsel zu verpassen. Also bitte, lass so etwas sein!

Lass deinen Hund an Silvester niemals allein

Natürlich kann es sein, dass dein Hund trotzdem noch Angst hat. In diesem Fall solltest du ihm so viel Nähe und Zuwendung wie möglich geben und ihn keinesfalls allein lassen. Rede mit ihm und streichele ihn, bis er sich beruhigt hat.

Bis vor kurzem hörte ich noch, man solle den Hund an Silvester besser ignorieren, denn ständiges Bemitleiden und Trösten würde die Angst noch verstärken. Ein wirklich alter Hut! Schenke deinem Hund die Aufmerksamkeit, die er in dieser Situation braucht. Versuche ihn aktiv zu beruhigen und zu trösten.

Ablenkung hilft bei Ängsten

Wenn du deinem Hund gesunde Auslastung und Beschäftigung bietest, kann er die Silvesterknallerei vielleicht etwas besser ertragen. Tobe und spiele noch einfach ein paar Runden mit ihm, bevor die Feierlichkeiten beginnen. Auch ein kurzer Spaziergang am Vormittag kann helfen, Ängste zu lindern. Sobald du merkst, dass dein Hund unruhig und nervös wird, bring ihn am besten in seinen Wohlfühlraum.

Beim Spaziergang ist eine stabile Leine und eine Sicherung in Form eines gut sitzenden Geschirrs natürlich Pflicht! Ein einziger Böller kann deinen Hund aufschrecken lassen – im schlimmsten Fall reißt er sich los und rennt weg.

Meine 5 wertvollen Tipps für deinen Silvesterabend mit Hund

Verbringe die Zeit vor Silvester gemeinsam mit deinem Hund.
Lege entspannende Musik oder beruhigende Geräusche auf, um den Lärm der Feuerwerkskörper zu übertönen.
Achte darauf, dass dein Hund vorher genug Auslauf bekommen hat. Bewegung hilft dem Körper, zu entspannen.
Gib deinem Hund ein schmackhaftes Leckerli oder eine angenehme Massage. Auch Suchspiele oder Leckmatten eignen sich zur Ablenkung. Dies kann insgesamt helfen, Anspannung zu lindern.
Nimm deinen Hund in den Arm und sprich beruhigend auf ihn ein. Zeige, dass du bei ihm bist.

Beruhigungsmittel für Hunde – ja oder nein?

Wenn dein Hund trotz aller Bemühungen immer noch Angst hat, kann es kurzfristig hilfreich sein, ihm ein beruhigendes natürliches Mittel mit L-Tryptophan, TCM Kräutern, CBD Öl oder Rescue Bachblüten zu geben. Achte jedoch darauf, diese Mittel rechtzeitig zu verabreichen, damit sie wirken können.

Auch medizinische Beruhigungsmittel bis hin zu starken Sedativa sind immer wieder ein heißer Tipp in den Hundeforen. Sei vorsichtig mit solchen Ratschlägen! Abgesehen davon, dass es sich hier um verschreibungspflichtige Arzneien handelt, stellen eine Vielzahl der Mittel deinen Hund einfach nur ruhig. Angst und Panik bleiben trotzdem.

Zwei empfehlenswerte Naturmittel für deinen aufgeregten Hund

CBD Öl für Hunde

CBD Öl ist ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel, das aus Hanf gewonnen wird. Es enthält keine THC-Verunreinigungen (das ist der Stoff, der »high« macht) und ist daher völlig legal. CBD Öl wird häufig bei der Behandlung von Angstzuständen und Schmerzen eingesetzt. Bei Hunden kann CBD Öl die Angst vor lauten Geräuschen reduzieren und dabei helfen, sich zu entspannen.

Um CBD Öl zur Beruhigung zu verwenden, verabreiche es oral direkt auf die Maulschleimhaut. Die meisten Hunde mögen den Geschmack und lecken es freiwillig auf. Ansonsten kannst du es auch dem Futter hinzufügen.

CBD Öl ist in verschiedenen Qualitätsstufen erhältlich. Es gibt viele unseriöse Unternehmen, die minderwertige Produkte verkaufen. Achte also darauf, einen seriösen Händler zu finden, der dir ein hochwertiges Produkt anbietet. Ein Qualitätsmerkmal ist eine schöne, dunkelgrüne Farbe. Ein CBD Gehalt von 5 % reicht dann völlig aus.

Rescue Bachblüten für Hunde

Blütenessenzen wie Bachblüten sind eine ausgezeichnete Wahl für Hunde bei allgemeiner Angst und Unruhe.

Die wichtigste Mischung bei Angst und Stress ist als Rescue Remedy bekannt. Sie enthält 5 einzelne Zutaten und kann bei allen möglichen Stresssituationen hilfreich sein. Rescue Bachblüten können alle 15 Minuten gegeben werden, bis eine beruhigende Wirkung einsetzt.

Um deinem Hund Bachblüten zu verabreichen, kannst du 2–3 Tropfen zum täglichen Trinkwasser geben oder das Mittel oral eingeben. Verwende dazu Bachblüten auf Quellwasserbasis oder in Form von Streukugeln (Globuli).

Bei Hunden mit anhaltenden seelischen Auffälligkeiten kann nur eine individuelle Fallanalyse dabei helfen, den Gesamtzustand zu verbessern. Nur die richtig ausgewählten Mittel können dauerhafte positive Veränderungen auf allen Ebenen bewirken – körperlich, geistig und emotional.

Hund, Silvester, Angst: Langfristiges Entspannungstraining hilft am besten!

Um die Angst vor Geräuschen langfristig auszuheilen, hilft nur eine unter Anleitung durchgeführte Verhaltenstherapie mit dem Aufbau von verschiedenen Entspannungssignalen. Angst ist ein natürliches Gefühl und kann bei unseren Hunden aus vielen unterschiedlichen Gründen – und nicht nur zu Silvester – auftreten. Sei es ein neues Umfeld, unbekannte Geräusche oder sogar andere Tiere – Angst kann unser Leben mit einem Vierbeiner ziemlich erschweren.

Ein professionelles Entspannungstraining ist eine hervorragende Methode, um unseren Hunden beizubringen, mit Angst umzugehen. Natürlich sollte ein solches Training nicht erst am Silvesterabend beginnen, sondern am besten schon Monate vorher.

Hast du selbst bereits Erfahrungen mit deinem Hund, der Angst vor Lärm, Krach, Böllern und Silvester hat? Dann schreib mir gern in die Kommentare.

Nicole Herrmann

Nicole Herrmann ist eine engagierte Hundeliebhaberin, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Nachdem sie jahrelang Erfahrungen im Zusammenleben mit Hunden gesammelt hat, gründete sie ihr Unternehmen BESTE KUMPELS, um anderen Menschen zu helfen, eine liebevolle und respektvolle Beziehung zu ihren Vierbeinern aufzubauen. Nicole ist überzeugt davon, dass Haustiere nicht nur als treue Begleiter, sondern auch als wichtige Quelle der emotionalen und physischen Gesundheit dienen.